Im Rahmen des „Tags der Wissenschaft“ am 18. Juni 2025 fand in der festlich gefüllten Aula Academica der TU Clausthal vor mehr als 170 Personen als Teil der EU Green Week eine besondere Veranstaltung statt: Unter dem Titel „Die Circular Economy und das Gemeinwohl“ diskutierten Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft über zukunftsfähige Wirtschaftsmodelle im Zeichen der Nachhaltigkeit.
Den Auftakt bildete ein inspirierender Festvortrag von Christian Felber, dem österreichischen Publizisten, tanzenden Ökonomen und Initiator der Bewegung der Gemeinwohl-Ökonomie. Mit klaren Worten, tiefgründigen Analysen und überraschenden Perspektiven schlug er die Brücke zwischen ökologischer Verantwortung, gesellschaftlichem Zusammenhalt und wirtschaftlichem Umdenken.
Im Anschluss diskutierten auf dem Podium:
- Prof. Dr. Ani Melkonyan-Gottschalk, Professorin für Nachhaltigkeit und sozio-technische Transformation am Institute of Geotechnology and Mineral Resourcesder TU Clausthal. Sie forscht an der Schnittstelle von ökologischer Resilienz und gesellschaftlichem Wandel.
- Prof. Dr. Fabian Paetzel, Professor für Volkswirtschaftslehre am Institut für Wirtschaftswissenschaft der TU Clausthal. Sein Schwerpunkt liegt in der verhaltenswissenschaftlichen Forschung zu Themen wie der sozialen Verantwortung, Fairness in der Ökonomie und gesellschaftlicher Transformation sowie Wirtschaftspolitik und Sozialpolitik.
- Prof. Dr. Daniel Goldmann, Professor für Rohstoffaufbereitung und Recyclingtechnik am Institute of Geotechnology and Mineral Resourcesder TU Clausthal. Er ist ein Vordenker im Bereich der Circular Region und engagiert sich für eine systemische Umgestaltung industrieller Stoffkreisläufe.
- Dr. Jacob Wehrle, promovierter Wirtschaftswissenschaftler, heute tätig bei REMONDIS Recycling – einem der führenden deutschen Recyclingunternehmen. Besonders erfreulich: Dr. Wehrle ist ein „Eigengewächs“ der TU Clausthal – er absolvierte hier sowohl sein Bachelor- als auch sein Masterstudium und promovierte anschließend am WiWi-Institut.
- Christian Felber, Begründer der Gemeinwohl-Ökonomie, vielfach ausgezeichneter Referent und Buchautor, der wirtschaftliche Alternativen nicht nur denkt, sondern lebt.
- Moderation: Prof. Dr. Roland Menges, Professor für Volkswirtschaftslehre an der TU Clausthal und Direktor des Instituts für Wirtschaftswissenschaften, der souverän und pointiert durch den Abend führte.
Wir freuten uns besonders, dass die Präsidentin der TU Clausthal, Dr. Sylvia Schattauer, sowie der hauptberufliche Vizepräsident Dr. Michael Müller-Bahns persönlich anwesend waren und durch ihre Teilnahme die Bedeutung des Themas und der Veranstaltung eindrucksvoll unterstrichen.
Stimmen aus der Runde:
🗣 Christian Felber:
„Die Circular Economy und die Gemeinwohl-Ökonomie ergänzen einander auf ideale Weise: die regionale Schließung von Stoffkreisläufen und die Wahl natürlicher Materialien bilden die ökologische Säule einer umfassenden Gemeinwohl-Ökonomie. Zusammen sind sie eine Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit: ressourcenschonend, solidarisch und zukunftsorientiert.“
🗣 Prof. Dr. Ani Melkonyan-Gottschalk:
„Wir brauchen nicht nur technologische, sondern vor allem gesellschaftliche tiefgreifende Transformation, um resileinte Systeme zu schaffen. Die Circular Economy ist ein Katalysator für einen Wandel, der über bloße Effizienzsteigerung hinausgeht und Grundstein für Circular Societ bildet.“
🗣 Prof. Dr. Fabian Paetzel:
„Damit Kreislaufwirtschaft und Ansätze aus der Gemeinwohlökonomie überhaupt funktionieren können, müssen funktionierende Märkte entwickelt werden. Die Märkte müssen die auf der Angebotsseite ansetzenden Konzepte mit den Konsumenten auf der Nachfrageseite zusammenbringen – ohne die Einbettung in einen Markt mit funktionierendem Preismechanismus kann die gesellschaftliche Transformation nicht gelingen.
🗣 Prof. Dr. Daniel Goldmann:
„Die Vision einer Circular Society ist mehr als Recycling: Es geht um ein ganzheitliches Umdenken im Umgang mit Rohstoffen, Produkten und letztlich auch mit Verantwortung.“
🗣 Dr. Jacob Wehrle:
„In der Recyclingwirtschaft erleben wir tagtäglich, wie wichtig intelligente Regulierung und die Mitwirkung von Unternehmen und Konsumenten für funktionierende Kreisläufe sind. Die Transformation zur Circular Economy fordert uns alle, verspricht aber auch Mehrwert für alle! Es war schön, heute an meine Alma Mater zurückzukehren – an die TU Clausthal, die meine akademische und berufliche Laufbahn entscheidend geprägt hat.“
Ein herzliches Dankeschön!
Prof. Dr. Roland Menges, der als Moderator durch den Abend führte, blickt mit Dankbarkeit zurück:
„Ich danke allen Teilnehmenden auf dem Podium für ihre wertvollen Beiträge und dem Publikum für die große Aufmerksamkeit und die lebendige Diskussion – sowohl vor Ort in der Aula als auch online im Livestream. Mein besonderer Dank gilt Christian Felber für seinen beeindruckenden Vortrag und seinen außergewöhnlichen Einsatz – inklusive des ersten Handstands in der Geschichte der Aula Academica. Ein Moment, der sinnbildlich für die inspirierende Energie dieses Abends steht.“
Ein ebenso herzlicher Dank gilt allen Mitwirkenden vor und hinter den Kulissen für die exzellente Organisation. Diese Veranstaltung hat eindrucksvoll gezeigt, wie Wissenschaft, Praxis und Gesellschaft gemeinsam neue Wege denken und gestalten können.
👉 Die Aufzeichnung der Veranstaltung finden Sie hier:
https://video.tu-clausthal.de/videoserie/1457.html